KURIER-Sommer-Check

Grünes Berlin: Vom Hauptbahnhof zur Wuhlheide

Von Spielplatz zu Spielplatz durch das grüne Berlin: der ADFC Berlin lädt zur großen Tour ein.

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Eine Riesen-Rutsche, tolle Klettergerüste, ein Rad-Hindernisparcours, ein Streichelzoo und viel Wissenswertes über unsere Stadt – das erwartet kleine Radler und deren Eltern, wenn sie an einer vom ADFC Berlin geführten Spielplatztour teilnehmen.
Unsere heutige 26 Kilometer lange Tour startet am Hauptbahnhof und endet am FEZ.

Das Besondere: Der Weg führt fast nur durch Grünflächen wie den Tiergarten und den Treptower Park, nur wenige Hauptverkehrsstraßen müssen überquert werden. „Wir machen an mindestens sechs Spielplätzen halt“, sagt ADFC-Tourenleiter Norbert Kesten (60), der sich die Tour mit seiner Lebensgefährtin Editha Kuenzel (56) ausgedacht hat (Teilnahmegebühr 6/3 Euro/Kinder bis 14 Jahre frei).

Los geht’s kurz nach 10 Uhr zuerst immer an der Spree entlang. Bei Kilometer 3,8 kommt schon das erste Highlight: Nach einem kleinen Rad-Slalom an der Bernburger Treppe kann man die Hände in eine plätschernde Wasserwand tauchen.
Und weiter geht’s vorbei am Tempodrom und Anhalter Bahnhof in den Park am Gleisdreieck, der im September vor einem Jahr eröffnet wurde. „Ohhh guck’ mal, da kann man im Autoreifen schaukeln, und ein Klettergerüst als Spinnennetz gibt es auch“, freut sich Jutta (13), die mit ihrer Schwester Lisa (12) an der Tour teilnimmt. Und während Jasmin (14) auf den Holzklötzchen mit Sprungfedern balanciert, versenken Steppkes im „Naturerfahrungsraum“ Steine, Sand und Lehm in Pfützen.

Lisa Voßloh (12), Jasmin Feist (14) und Lisas Papa Klaus (52, von vorne nach hinten) radeln im Görlitzer Park über einen Radler- und Skater-Parcours.
Lisa Voßloh (12), Jasmin Feist (14) und Lisas Papa Klaus (52, von vorne nach hinten) radeln im Görlitzer Park über einen Radler- und Skater-Parcours.Gudath Lizenz
Touren-Teilnehmerin Jasmin (14) versucht auf dem Spielplatz am Gleisdreieck die Balance zu finden.
Touren-Teilnehmerin Jasmin (14) versucht auf dem Spielplatz am Gleisdreieck die Balance zu finden.Gudath Lizenz
Die kleine Gruppe fährt gemächlich durch den Tiergarten. Der ganze Weg vom Hauptbahnhof bis zum FEZ führt fast nur durch Stadtgrün und kaum auf Hauptstraßen entlang.
Die kleine Gruppe fährt gemächlich durch den Tiergarten. Der ganze Weg vom Hauptbahnhof bis zum FEZ führt fast nur durch Stadtgrün und kaum auf Hauptstraßen entlang.Gudath Lizenz
Hui, das macht Spaß – die Riesen-Rutsche im Görlitzer Park ist bei großen und kleinen Besuchern der Renner.
Hui, das macht Spaß – die Riesen-Rutsche im Görlitzer Park ist bei großen und kleinen Besuchern der Renner.Gudath Lizenz

Nach einer Spielpause geht die Tour weiter, vorbei an der Heilig-Kreuz-Kirche (hier spendierte Frank Zander früher Obdachlosen Weihnachtsgänse), über den Oranienplatz, durchs Engelbecken mit duftenden Rosenrabatten bis zum 14 Hektar großen Görlitzer Park. Neben Bolzplätzen, zwei Aussichtsbergen und einem Mini-See gibt es im „Görli“ auch den Kinderbauernhof (Wiener Straße 59b). Kaninchen, Hühner, Gänse, zwei Schweine, sieben Schafe, zwei Esel und sechs Ziegen können hier bei freiem Eintritt gestreichelt werden. Wer will, könnte auch an zwei Baumhäusern hämmern und sägen.

Aber dazu hat von den kleinen Radlern heute keiner Lust, und wir düsen weiter. „Ich freu’ mich schon auf die Riesen-Rutschen“, sagt Patricia (10), die mit ihrer Schwester Afrakoma (9) und ihren Eltern mitradelt. Und schon sind wir da: Fix werden die Räder an die Seite gestellt und hui, da geht es abwärts.

Am Ende des „Görlis“ stoppen wir am Kreuzberger Spielplatz Lohmühleninsel mit Schaukeln und einem Rad-Parcours. Aber Achtung: Versuchen Sie nicht, steil von einem Hügel auf den gegenüberliegenden zu fahren – das ist ein echter Belastungstest für’s Rad und den Hintern.

Danach radeln wir weiter durch den Treptower Park bis zum stillgelegten „Spreepark“ Plänterwald. Aber jedes Wochenende (und feiertags) wird dort um 11 Uhr das rostige Eingangstor geöffnet. Bis 18 Uhr kann man den Absperrbändern folgend auf dem traditionsgeladenen Gelände wandeln, zu Ostzeiten „Bums“ oder „Kulti“ genannten.

Tipp: Nähe des Haupteingangs am Café Mythos können Steppkes ihr Eis auf einem Karussell in Schwanenbooten, auf einem Dino oder auf einem Hütchenauto schlecken. Vom Spreepark fahren wir auf einer asphaltierten Straße direkt durch den Plänterwald Richtung Baumschulenweg zur Fähre (fährt alle 20 Minuten) und setzen über nach Köpenick. Hier ist der Radweg zum FEZ ausgeschildert.

Wer möchte, kann noch im Modellpark in der Wuhlheide (www.modellparkberlin.de) stoppen. Exakt 65 bedeutende Bauwerke – vom Reichstag bis zur Burg Rabenstein – sind hier im Maßstab 1:25 aufgebaut (Eintritt: 4/2 Euro).

Im FEZ endet die Tour und jeder Radler-Steppke bekommt von Editha noch einen Preis. Denn an verschiedenen Stationen der Tour hatten die Familien an einem schriftlichen Quiz teilgenommen und Fragen wie „Wie hoch ist der Berliner Fernsehturm?“ beantwortet. Die Auswertung erfolgte dann am FEZ – logisch, dass jedes Kind mit einem kleinen Gewinn nach Hause fuhr.

Die nächste Spielplatztour zum FEZ startet am 12. 8. um 10 Uhr vom Hauptbahnhof. Mehr Infos: www.adfc-berlin.de
www.shamrockbiketeam.event.ms oder unter Tel. 0172 3792501
Tipp: Wer kein eigenes Rad hat, kann sich eines beim Fahrrad-Verleih „Take a Bike“ am Bahnhof Friedrichstraße (Neustädtische Kirchstraße 8) leihen. Kinderräder kosten ab 4 Euro, Räder für Erwachsene ab 6 Euro.
Infos, Telefon: 030/20 65 47 30, www.takeabike.de