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R�tselhafte Geisterwolken
Das Regengebiet, das die Wetter-Radarger�te am 19. Juli 2005 zeigten, verhielt sich sehr merkw�rdig. Um 10.15 Uhr wurde es zum ersten Mal �ber den Niederlanden vom Radar erfasst, zuerst unauff�llig, dann immer merkw�rdiger: In langen Streifen breitete es sich recht schnell nach S�den aus und zog dabei ostw�rts, bis es schlie�lich von der Nordseek�ste bis zum M�nsterland reichte.
Aber das Merkw�rdigste an der ganzen Sache: Das Regengebiet gab es �berhaupt nicht! Es war ausschlie�lich auf dem Wetterradar zu sehen, aber nicht am Himmel! In der Tat regnete es den ganzen Tag nicht, obwohl das Wetterradar etwas anderes anzeigte.
Bis heute wei� niemand, was dort oben passiert ist.
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Wetterfrosch mit Sp�rnaseVielleicht w�re die seltsame Phantomwolke unentdeckt geblieben, wenn sie nicht den Verdacht des Meteorologen J�rg Asmus vom Deutschen Wetterdienst (DWD) erregt h�tte. Ihm kam dieses �Dings� am Himmel komisch vor, und er verglich die Radardaten mit den Meldungen der automatischen Wetterstationen und den Bildern des Wettersatelliten Meteosat. Die verschiedenen Daten passten einfach nicht zusammen. Einen Defekt des Wetteradars konnte Asmus schnell ausschlie�en: Die unsichtbare Phantomwolke war von mehreren Radarger�ten aufgezeichnet worden. Irgend etwas war also dort oben, wenn es auch mit blo�en Auge nicht erkennbar war. Aber was? Regen, Hagel oder ein anderes meteorologisches Ph�nomen war es nicht - solche Dinge w�ren von verschiedenen Wetterbeobachtungsinstrumenten gemeldet worden.
Asmus zog verschiedene Kollegen und Experten anderer Fachbereiche zu Rate, stie� aber �berall auf Ratlosigkeit. Er schrieb daraufhin einen Aufsatz f�r das Fachblatt "Meteorologische Mitteilungen", in dem er die Phantomwolke schilderte und auch mehrere Erkl�rungsversuche lieferte: So kann es passieren, dass gro�e Vogel- oder Insektenschw�rme falsche Radar-Echos liefern - aber ein Vogelschwarm von 250 Kilometern L�nge? Wohl kaum.
Unterschiedlich feuchte Luftschichten k�nnen das Radar t�uschen. Aber solche Schichten gibt es zwischen drei und sechs Kilometer normalerweise nicht � die H�he, in der die mysteri�sen Geisterwolken gemessen wurden.
Hatte vielleicht ein Flugzeug Kerosin abgelassen? Die Wolke war zehn Stunden lang auf den Radar-Bildern zu sehen, in dieser Zeit w�re Kerosin l�ngst verdampft. Oder hat ein Milit�rflugzeug "D�ppel" abgeworfen? Mit solchen reflektierenden Teilchen versuchen Piloten, Feindradar zu t�uschen, �hnlich dem Kraken, der eine Tintenwolke ausst��t. Es handelt sich dabei um Glasfasern, die mit einer Radar reflektierenden Beschichtung versehen sind. Aber wie viele Flugzeuge m�ssten solche D�ppel abwerfen, um ein derartig gro�en Radar-Echo zu verursachen? "Hunderte. Mehr als die Luftwaffe hat", sagte uns ein Radar-Experte eines R�stungsfabrikanten. Laut Auskunft der Bundeswehr hat es auch zu dieser Zeit keine NATO-�bungen mit Flugzeugen gegeben.
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Anzeige gegen ein PhantomDen Mitarbeitern des privaten Wetterdienstes "Donnerwetter.de GmbH" war das Ph�nomen so unheimlich, dass sie Anzeige gegen Unbekannt stellten. "Irgendetwas ist da gewesen", sagt Gesch�ftsf�hrer Michael Klein, "und niemand wei�, was es war. Deswegen m�chten wir, dass die Angelegenheit von staatlicher Seite untersucht wird." Die streifenf�rmige Ausbreitung, so das Donnerwetter-Team, spreche daf�r, dass Flugzeuge irgendwelche Substanzen abgeworfen h�tten. Aber welche? Wollte jemand das Wetter beeinflussen? Hat jemand vielleicht sogar gesundheitsgef�hrdende Stoffe in die Atmosph�re abgelassen? Die Donnerwetter-Leute wollen Klarheit. Die sie allerdings kaum von der Staatsanwaltschaft bekommen werden. "Das Ver�ppeln von Wetterfr�schen", sagt der Bonner Oberstaatsanwalt Fred Apostel, "ist nicht strafbar." Somit erledigen sich die meisten Punkte, die das Donnerwetter-Team gekl�rt haben will. Der einzige strafrechtlich relevante Punkt ist an die Staatsanwaltschaft Aurich weitergeleitet worden - mit zweifelhaften Erfolgsaussichten.
Die Fakten dieses seltsamen Falles zusammengefasst:
- es hat ein merkw�rdiges Radarecho ohne ein dazugeh�riges Regengebiet gegeben
- jeder Erkl�rungsversuch stellte sich als unrealistisch heraus
- keiner der befragten Experten hat eine Erkl�rung f�r dieses Ph�nomen
Es geht also �ber unseren K�pfen etwas vor, dass sich niemand erkl�ren kann. Vielleicht gibt es eine ganz einfache, nat�rliche Erkl�rung. Vielleicht haben aber sogar die Verschw�rungstheoretiker im Internet recht, die im Zusammenhang mit der Phantomwolke von geheimen Milit�rexperimenten zur Terrorabwehr faseln.
Autor:� Ulf Marquardt
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