Baron Gautsch
Vom �sterreichchischen Lloyd gebaut, der es ab 16.6.1908 ebenso wie seine beiden Schwesterschiffe, den "Prinz Hohenlohe" und sp�ter den "Baron Bruck", auf der dalmatinischen Eillinie einsetzte. Zumindest der "Baron Bruck" ging nach dem I. Weltkrieg in italienischen Besitz �ber und wurde unter dem Namen "Friuli" weiter eingesetzt. "Baron Gautsch" war mit 3 �lbeheizten Kesseln ausger�stet, die �ber je eine Dampfmaschine die drei Schrauben antrieben, die beiden Schwesterschiffe hatten nur je zwei Maschinen und Schrauben. Eine gewaltige Leistungssteigerung wurde durch die dritte Maschine jedoch nicht erzielt.
Namensgeber des Schiffes war Baron Paul Gautsch v. Frankenthurn, Ende des 19. Jahrhunderts zuerst Unterrichtsminister, dann Ministerpr�sident und Innenminister der k.u.k. Monarchie.
Vor der Abreise nach Cattaro (Kotor) fand in Triest eine Besprechung im k.u.k. Seebezirkskommando statt, bei der einem Offizier des Schiffes Anweisungen �ber den Kurs gegeben werden sollten, den das Schiff wegen der von der k.u.k. Kriegsmarine zu legenden Minenfelder einzuhalten haben w�rde. Der Kapit�n des "Baron Gautsch", Paul Winter, entsandte den II. Offizier, Tenze, zu dieser Besprechung, der seinem Kapit�n berichtete, worauf der I. Offizier, Luppis, den Kurs festlegte. Schriftliche Aufzeichnungen �ber die Minenfelder durften aus Geheimhaltungsgr�nden nicht angefertigt werden.
Im weiteren Verlauf der Reise erhielt die Schiffsf�hrung erg�nzende Weisungen der Milit�rbeh�rden in Zara (Zadar), die im wesentlichen jenen des Triestiner Seebezirkskommandos entsprachen.
Auf der R�ckfahrt von Cattaro (Kotor) nach Triest nahm der "Baron Gautsch" neben den Fl�chtlingen aus Bosnien und der Herzegowina auf den dalmatinischen Inseln noch Sommerfrischler an Bord.
Am 13. August 1914 gegen 1100 Uhr lief das Schiff aus dem Hafen von Lussin Grande (Veli Losinj) aus. Die geplante Ankunft in Triest war gegen 1800 Uhr. Von Lussin bis auf die H�he von Pola (Pula) h�tte Luppis die Wache zu f�hren gehabt, �bergab diese jedoch ohne Zustimmung und Erlaubnis des Kommandanten dem II.Offizier Tenze und speiste mit den Passagieren der I.Klasse zu Mittag. Tenze h�tte ohnehin um 1400 Uhr den Dienst zu �bernehmen gehabt, daher verlie� Luppis gegen 1345 Uhr die Br�cke.
Der Kurs des "Baron Gautsch" f�hrte weiterhin nach Norden, viel n�her an der K�ste, als es die Anweisungen der Milit�rbeh�rden verlangten. Eine Begegnung mit dem Schwesterschiff "Prinz Hohenlohe", das 3 Seemeilen weiter von der K�ste nach Dalmatien unterwegs war, und mehrere Hinweise von Reisenden dem kommandierenden Offizier gegen�ber f�hrten zu keiner Kurskorrektur.
7 Seemeilen n�rdlich der Brionischen Inseln lief der Dampfer um ca. 1450 Uhr mit voller Fahrt in das eigene, gerade erst verlegte Minenfeld. Der Minenleger "Basilisk" gab noch Warnsignale, die jedoch nicht beachtet wurden. Zwei Explosionen zerrissen die Bordwand an Backbord, und das Schiff sank innerhalb von 6 Minuten an den Koordinaten 44�56'1" n�rdlicher Breite, 13�33'3" �stlicher L�nge.
Das Ungl�ck forderte immensen Blutzoll: 159 Personen konnten von den zu Hilfe eilenden Zerst�rern "Csepel", "Triglav" und "Balaton" gerettet werden, 68 Leichen wurden geborgen, 177 Menschen, darunter Frauen und Kinder, die von den Inseln nach Triest gebracht werden sollten, ertranken oder kamen im ausgelaufenen, brennenden Schwer�l um.
Das Wrack liegt auf ebenem Kiel in 40m Tiefe auf dem Sand- und Schottergrund. Es ist - nach 80 Jahren - v�llig mit Schw�mmen, Muscheln, Algen und anderen Meereslebewesen �berwachsen und wird von unz�hligen Fischen als Versteck benutzt, scheint es doch die einzige Erhebung �ber den Meeresgrund in einigem Umkreis zu sein. In dem Wrack wurden bereits kapitale Meeraale und Thunfische gesichtet.
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