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Überflutungen in Mokwa 2025

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Überflutungen in Mokwa 2025 ereigneten sich im Mai 2025 in der Stadt Mokwa in Nigeria. Es kamen mindestens 200 Menschen ums Leben. Etwa 500 werden noch vermisst (Stand 2. Juni). Rettungsaktivitäten wurden jedoch eingestellt, da mit keinen weiteren Überlebenden gerechnet wird, sodass von möglicherweise über 700 Todesopfern ausgegangen wird.[1]

Die Nigerian Meteorological Agency warnte für den 28. bis 30. Mai 2025 vor möglichen Sturzfluten durch Starkregen in 15 der 36 Bundesstaaten Nigerias, darunter Niger.[2][3][4]

In der nahe am Nordufer des Niger im Bundesstaat Niger gelegenen Stadt Mokwa kam es am 29. Mai zu Überflutungen nach starken, stundenlang andauernden Regenfällen, die gegen 3 Uhr morgens einsetzten. Viele Menschen wurden aufgrund der nächtlichen Uhrzeit im Schlaf überrascht. In der Folge kamen mindestens 200 Menschen ums Leben, 11 weitere wurden verletzt.[5][6][7][8][9] Laut der Niger State Emergency Management Agency (Nsema) wurden mindestens 265 Wohnhäuser und zwei Brücken zerstört. Tausende weitere Häuser standen unter Wasser. Mehr als 3000 Menschen wurden obdachlos.[5][10][2][11]

Die National Emergency Management Agency bezeichnete die Überflutungen als „beispiellos“. Sie gab zudem an, dass „dieser tragische Vorfall eine Erinnerung an die Gefahren, die mit dem Bauen an Wasserstraßen verbunden sind, und an die entscheidende Bedeutung der Freihaltung von Entwässerungskanälen und Flussläufen“ sei.[2]

Die National Emergency Management Agency (NEMA) entsandte Such- und Rettungskräfte sowie mobile Hilfsausrüstung. Einsatzkräfte der Niger State Emergency Management Agency und der Nigerian Red Cross Society waren unterwegs, um eingeschlossene Opfer zu retten und medizinische Hilfe zu leisten. Polizei und Militär wurden zur Unterstützung hinzugezogen und Einwohner gebeten, mit der Katastrophenhilfe zu kooperieren.[2][9]

Die Regenzeit in Nigeria dauert von April bis Oktober. Dabei kommt es immer wieder zu schweren Überschwemmungen.

Bei Überschwemmungen im Jahr 2022 waren in Nigeria 34 Bundesstaaten und etwa 3,2 Millionen Menschen betroffen. Es kamen über 600 Menschen ums Leben.[2][6] Eine 2022 veröffentlichte Attributionsstudie der World Weather Attribution kam zu dem Ergebnis, dass die Niederschläge für die Regenzeit in der Region des Tschadsees durch die globale Erwärmung etwa 80 Mal wahrscheinlicher sowie 20 % intensiver wurden. Im Bereich des unteren Nigers ergab die Studie innerhalb eines untersuchten 7-Tages-Zeitraums eine um den Faktor 2 erhöhte Wahrscheinlichkeit bzw. eine 4–5 % höhere Intensität.[12][13]

Beim Hochwasser 2024, das laut der nigerianischen Katastrophenschutzbehörde NEMA 31 der 36 Bundesstaaten Nigerias betraf, wurden mindestens 1200 Menschen getötet und 1,2 Millionen vertrieben.

Mitte April 2025 wurden zudem in Nigeria bereits Landwirtschaftsflächen überflutet und die Reisernte von schätzungsweise 5000 Landwirten zerstört. Die Mokwa Local Government Area, in der allein über 10.000 Hektar Reisfelder überflutet wurden, war mit am stärksten betroffen. Mindestens dreizehn Menschen kamen ums Leben. Die Überschwemmungen wurden dem Ablassen von Wasser am Jebba-Stausee am 16. April zugerechnet. Das am Niger gelegene Wasserkraftwerk lässt routinemäßig zu Beginn der Regenzeit vorbeugend Wasser ab.[14][15][16]

Im Jahr 2024 erhielt die Regierung des Bundesstaates Niger einen Zuschuss von 10 Millionen US-Dollar zur Bekämpfung von Erosion und Überschwemmungen in der Mokwa Local Government Area.[17]

Einzelnachweise

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  1. Azeezat Olaoluwa & Cecilia Macaulay: More than 700 believed dead in devastating Nigeria floods. BBC, 1. Juni 2025, abgerufen am 2. Juni 2025 (englisch).
  2. a b c d e Death toll in central Nigeria flooding rises to 115. In: france24.com. 30. Mai 2025, abgerufen am 30. Mai 2025 (englisch).
  3. Eromo Egbejule: At least 115 killed in floods in central Nigeria. The Guardian, 30. Mai 2025, abgerufen am 31. Mai 2025 (englisch).
  4. HEAVY RAINFALL FORECAST BULLETIN No: 202504008. (PDF; 423 KB) Nigerian Meteorological Agency, abgerufen am 31. Mai 2025 (englisch).
  5. a b Dyepkazah Shibayan & Taiwo Adebayo: Death toll reaches at least 200 in Nigerian town submerged in floods as rescue efforts halted. AP News, 1. Juni 2025, abgerufen am 1. Juni 2025 (englisch).
  6. a b Mehr als 100 Tote bei Überflutungen in Nigeria. In: tagesschau.de. 30. Mai 2025, abgerufen am 30. Mai 2025.
  7. Nimi Princewill: More than 100 killed as deadly floods hit Nigerian town. CNN, 30. Mai 2025, abgerufen am 30. Mai 2025 (englisch).
  8. Alex Berry: Nigeria: Death toll from major floods passes 100. In: dw.com. Abgerufen am 30. Mai 2025 (englisch).
  9. a b Arafat A. Abdulrazaq: NEMA Intensifies Rescue Efforts as Floods Hit Niger Community. In: emergencydigest.com. 29. Mai 2025, abgerufen am 31. Mai 2025 (englisch).
  10. Flash floods in central Nigeria kill at least 150 people. In: france24.com. 31. Mai 2025, abgerufen am 31. Mai 2025 (englisch).
  11. Azeezat Olaoluwa: Floods kill at least 110 people after heavy rain in Nigeria. BBC, 30. Mai 2025, abgerufen am 31. Mai 2025 (englisch).
  12. Damian Carrington: Devastating floods in Nigeria were 80 times more likely because of climate crisis. The Guardian, 16. November 2022, abgerufen am 31. Mai 2025 (englisch).
  13. Mariam Zachariah et al.: Climate change exacerbated heavy rainfall leading to large scale flooding in highly vulnerable communities in West Africa. November 2022 (englisch, worldweatherattribution.org [PDF; 1,9 MB]).
  14. Bala Yahaya: Flood kills 10 as 5,000 farmers lose rice fields in Niger. In: guardian.ng. 20. April 2025, abgerufen am 1. Juni 2025 (englisch).
  15. Reet Kaur: Deadly floods hit Nigeria, destroy rice fields across 30 communities in Niger and Kwara states. In: watchers.news. 22. April 2025, abgerufen am 1. Juni 2025 (englisch).
  16. Abubakar Akote: Flood kills 3, destroys over 10,000 hectares of rice farms in Niger. In: dailytrust.com. 21. April 2025, abgerufen am 1. Juni 2025 (englisch).
  17. Olayide Soaga: Mokwa disaster sparks questions over Niger’s $10m grant, ₦2.2b flood control spending. In: guardian.ng. 2. Juni 2025, abgerufen am 4. Juni 2025 (englisch).

Koordinaten: 9° 17′ 35″ N, 5° 3′ 29″ O