Johann Joachim Winckelmann – Biographie

Johann Joachim Winckelmann (Gemälde von Anton von Maron, eigenhändige Replik seines Porträts von 1768)
Johann Joachim Winckelmann (Gem�lde von Anton von Maron, eigenh�ndige Replik seines Portr�ts von 1768)

1717

9. Dezember: Johann Joachim Winckelmann wird in Stendal als einziges Kind des Flickschusters Martin Winckelmann und seiner Frau Anna Maria geboren.

Er w�chst in �rmlichen Verh�ltnissen auf.

Die Eltern wollen ihn nach dem Besuch der Volksschule zu einem Handwerker in die Lehre geben, doch er setzt sich mit seinem Wunsch, die Lateinschule zu besuchen, durch, mu� sich seinen Lebensunterhalt jedoch durch Nachhilfestunden selbst verdienen.


1735

Herbst: Fu�wanderung nach Berlin, wo er in das K�llnische Gymnasium eintritt. Er wohnt bei dem Rektor des Gymnasiums, Bade, der ihm gegen die Unterrichtung seiner Kinder Kost und Unterkunft gew�hrt.


1736

Herbst: R�ckkehr nach Stendal.

November: Eintritt in die Altst�dtische Schule in Salzwedel.


1737

R�ckkehr nach Stendal.

Geringes Einkommen als Pr�fekt des Schulchors und durch Privatunterricht.


1738

April: Winckelmann immatrikuliert sich an der Universit�t Halle zum Studium der Theologie. Neben theologischen h�rt er philosophische Vorlesungen, vor allem bei Alexander Gottlieb Baumgarten in Logik und �sthetik.


1740

Februar: Winckelmann verl��t die Universtit�t Halle.

Um sich sein weiteres Studium zu verdienen, tritt er eine Stelle als Hauslehrer in Osterburg (Altmark) an.


1741

Fr�hjahr: Er immatrikuliert sich an der Universit�t in Jena f�r das Medizinstudium.


1742

Antritt einer Hauslehrerstelle in Hadmersleben bei Magdeburg.


1743

April: Winckelmann wird Konkrektor an der Lateinschule in Seehausen (Altmark). Er unterrichtet Latein, Hebr�isch, Griechisch und Geschichte.


1748

September: Der s�chsische Minister Graf von B�nau, einer der bedeutendsten Bibliophilen des 18. Jahrhunderts, stellt Winckelmann als Bibliothekar auf seinem Schlo� in N�thnitz bei Dresden ein.

Winckelmann erh�lt damit die M�glichkeit, sich mit der zeitgen�ssischen englischen und franz�sischen Literatur und den antiken Autoren vertraut zu machen.


1752

Er verfa�t die �Beschreibung der vorz�glichsten Gem�hlde der Dresdner Galerie�.


1753

Winckelmann nimmt Zeichenunterricht bei dem Maler Adam Friedrich Oeser aus Dresden.

Entstehung der �Gedanken vom m�ndlichen Vortrag der neueren allgemeinen Geschichte�.

Schwere Erkrankung Winckelmanns.


1754

Juni: Winckelmann konvertiert zum Katholizismus.

Oktober: �bersiedlung nach Dresden zu Oeser.


1755

Winckelmanns dem Kurf�rsten von Sachsen und K�nig von Polen Friedrich August II. gewidmete Schrift �Gedancken �ber die Nachahmung der Griechischen Wercke in der Mahlerey und Bildhauer-Kunst�, ein Lobgesang auf die antike griechische Kunst und Kultur, erscheint.

Friedrich August II. gew�hrt Winckelmann eine Pension.

September: Beginn der Italienreise Winckelmanns, die �ber Venedig, Bologna und Rimini nach Rom f�hrt, wo er sich niederl��t.


1756

Beginn der Arbeit an der �Geschichte der Kunst des Alterthums�.


1757

Winckelmann wird Bibliothekar bei dem Kardinalstaatssekret�r Archinto in Rom (bis 1758).


1758

M�rz: Reise nach Neapel.

Herbst: Aufenthalt in Florenz.

Tod Archintos.


1759

Juni: R�ckkehr nach Rom.

Winckelmann wird Gesellschafter des Kardinals Albani.

Die Aufs�tze �Beschreibung des Torsos im Belvedere zu Rom�, �Erinnerung �ber die Betrachtung der Kunstwerke� und �Von der Grazie in den Werken der Kunst� werden in der Zeitschrift �Bibliothek der sch�nen Wissenschaften� ver�ffentlicht.


1761

In der �Bibliothek der sch�nen Wissenschaften� erscheint Winckelmanns Aufsatz �Anmerkungen �ber die Baukunst der Alten�.


1762

Reise nach Neapel mit Graf Heinrich von Br�hl.

�Sendschreiben von den Herculanischen Entdeckungen�.

In Rom beginnt Winckelmann mit kunstgeschichtlichen Fremdenf�hrungen, an denen vor allem Engl�nder teilnehmen.


1763

�Abhandlung von der F�higkeit der Empfindung des Sch�nen�.

Winckelmann wird p�pstlicher Antiquar und Kommissar �ber die Altert�mer in Rom und Umgebung sowie Scriptor der vatikanischen Bibliothek.


1764

Februar: Reise nach Neapel.

�Nachrichten von den neuesten Herculanischen Entdeckungen�.

�Geschichte der Kunst des Alterthums� (2 B�nde).


1765

Verhandlungen �ber eine Anstellung als Bibliothekar bei Friedrich II. von Preu�en scheitern an den zu hohen Gehaltsforderungen Winckelmanns.


1766

�Versuch einer Allegorie, besonders f�r die Kunst�.


1767

Auf Einladung des englischen Botschafters in Neapel, Sir William Hamilton, reist Winckelmann f�r zwei Monate nach Neapel, wo er einen Ausbruch des Vesuvs miterlebt.

�Anmerkungen �ber die Geschichte der Kunst des Alterthums� (2 B�nde).

�Monumenti antichi inediti� (2 B�nde, 1767–68).


1768

April: Zusammen mit dem Bildhauer und Restaurator Bartolomeo Cavaceppi tritt Winckelmann eine Reise nach Berlin an, die �ber Bologna, Venedig und Verona f�hrt. In Regensburg bricht er die Reise ab und beschlie�t, nach Rom zur�ckzukehren.

Reise mit Cavaceppi nach Wien, wo er eine Audienz bei der Kaiserin Maria Theresia erh�lt.

Mai: Cavaceppi reist allein nach Berlin, w�hrend Winckelmann die R�ckreise nach Italien antritt.

Juni: Zwischenstation in Triest, wo er auf ein Schiff nach Ancona wartet.

8. Juni: Der homosexuelle Winckelmann wird in seinem Hotel in Triest von einem Strichjungen ermordet und am n�chsten Tag in Triest beerdigt.

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