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Berlinale-Eröffnung Buhrufe statt Prominenz

Das Rennen um den Goldenen Bären begann mit der Weltpremiere des Stalingrad-Epos "Duell - Enemy at the Gates" - begleitet von Buhrufen, Pech und wenig internationaler Prominenz.
Von Harriet Dreier
Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig?

Berlin - Da kamen sie über den roten Teppich, die Ehrengäste der Berlinale-Eröffnung: "Enemy at the Gates"-Regisseur Jean-Jacques Annaud mit seinen Hauptdarstellern Jude Law ("Der talentierte Mr. Ripley") und Rachel Weisz, die heimischen Showgrößen Armin Mueller-Stahl, Senta Berger, Jürgen Prochnow, Horst Buchholz, Hannelore Elsner, Iris Berben, Jürgen Vogel, Produzent Bernd Eichinger mit Corinna Harfouch und Maria Schrader sowie die Regisseure Leander Haußmann und Detlev Buck. Dazwischen versuchte Sponsor Sat.1 notdürftig mit der wenig wortgewandten Caroline Beil, die auch nicht unbedingt jeden erkannte, eine Moderation auf die Beine zu stellen. Das war's. Kein Johnny Depp, keine Juliette Binoche - sie werden wohl nur zu ihrem eigenen Film "Chocolat" erscheinen und mit dem Filmverleih hinter geschlossenen Türen ein Diner einnehmen.

Sogar die wenigen hundert Fans waren nicht in Feierstimmung: Wer würde auch schon für Berlins Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen in Jubel ausbrechen. Mit Wehmut denkt man an das vergangene Jahr, als Leonardo DiCaprio für Aufruhr sorgte und Milla Jovovich "U2"-Sänger Bono unter den Arm geklemmt hatte. An internationalen Stars ließen sich immerhin Bob Hoskins und Jacqueline Bisset blicken - Letztere musste, schließlich sitzt sie in der Jury. Unerwartet tauchte auch Starmodell Kate Moss auf, die auf Grund ihres neuen Kurzhaarschnitts von niemandem erkannt wurde. Zumindest darin knüpft die Berlinale ans letzte Jahr an: Als dort plötzlich Naomi Campbell auftauchte, nahm auch zuerst kein Mensch Notiz von ihr: Viele hielten die Schönheit für einen transsexuellen Doppelgänger.

Nicht nur das Promi-Defilee war ein Fiasko, auch das Kriegsdrama "Duell - Enemy at the Gates" des französischen Regisseurs Jean-Jacques Annaud ("Der Name der Rose") zum Berlinale-Auftakt war ein Reinfall. Annaud sagte, er wolle mit seinem Film über zwei Heckenschützen beim Zweikampf im Kessel von Stalingrad ein Zeichen gegen die Verharmlosung von Krieg durch Videospiele und Actionfilme setzen. "Ich hoffe, dass unser Film eines ganz deutlich zeigt: Krieg ist nie schön, Töten ist nie lustig", erklärte der Regisseur.

Tatsächlich fanden die Gäste das Dargebotene nicht lustig. Der als deutsch deklarierte Streifen ist eine Mogelpackung. Er wurde zwar fast ausschließlich in Brandenburg gedreht und mit deutschem Geld finanziert. Es kursiert jedoch das Gerücht, dass bei der 180-Millionen-Mark-Produktion die Amerikaner das letzte Wort hatten. Nach Kritik bei einer US-Testvorführung soll dem außer Konkurrenz laufenden Film angeblich schnell noch ein Happy End verpasst worden sein. Mit schwachem Applaus und sogar einigen Buhrufen quittierte das Publikum dann auch das "Duell". Zahlreiche Gäste machten bei der anschließenden Gala im Hotel Intercontinental ihrem Ärger über "zu viel Heldenpathos und eine Aneinanderreihung von Klischees" Luft. Hannelore Elsner: "Ich fand's nicht so toll - ich hätte mir was anderes gewünscht." Auch Senta Berger gab zu: "Der Film ist etwas problematisch..."

Wenigstens ein Thema erheiterte die Gemüter an diesem Abend: Der Samenraub. Jürgen Vogel: "Becker ist ein Supertyp. Der kann machen, was er möchte." Otto Sander sah es etwas kritischer: "Wenn man nicht aufpasst, kann das passieren. Ich rate zu Safer Sex." Bleibt nur zu hoffen, dass die nächsten Tage etwas spektakulärer verlaufen.

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