Caroline Bosbach

Caroline Bosbach (* 27. November 1989 in Bergisch Gladbach) ist eine deutsche Politikerin (CDU). Sie gehört seit 2025 dem 21. Deutschen Bundestag an. Einem breiteren Publikum wurde die Tochter von Wolfgang Bosbach zunächst durch Auftritte in Fernsehshows bekannt.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Caroline Bosbach wurde als älteste von drei Töchtern des Politikers Wolfgang Bosbach und dessen Frau Sabine Bosbach in Bergisch Gladbach geboren. Sie ist in den Bergisch Gladbacher Stadtteilen Sand und Herkenrath zur Schule gegangen. Danach studierte sie Wirtschaftskommunikation B.A. und M.A. an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin sowie an der Hogeschool Inholland in Amsterdam Management.[1]
Nach Abschluss ihres Studiums arbeitete sie zunächst in der freien Wirtschaft und Lehre und später in Frankfurt am Main als Marketing- und Strategieberaterin einer PR-Agentur. Gleichzeitig übte sie eine Dozententätigkeit an der Cologne Business School aus. Außerdem engagierte sie sich zunehmend in der Politik und trat als Moderatorin für Politik und Wirtschaft auf. Zuletzt war sie in der Energiewirtschaft tätig.
Bosbach lebt in Asselborn.[2] Sie verlobte sich im August 2019 mit dem Frankfurter Rechtsanwalt und SPD-Politiker Oliver Strank[3] und trennte sich von ihm im Juli 2021.[4]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Politischer Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2010 zog sie nach eigenen Angaben nach Berlin, um von ihrem Vater über dessen Tätigkeit zu lernen.[5]
Nach eigenen Aussagen war sie „relativ unpolitisch“, bevor sie 2015 in einer Flüchtlingsaufnahmestelle am ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof arbeitete und dort „5000 junge, bindungslose, teils auch gewaltbereite Männer“ erlebte.[6] Nach eigenen Angaben ist sie seit 2018 politisch aktiv und hat auf Kommunal- und Bundesebene als politische Referentin gearbeitet, unter anderem fünf Jahre für die CDU-Ratsfraktion in Wiesbaden und später für den Parlamentskreis Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.[7] Danach arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bundestagsabgeordneten Bettina Wiesmann (CDU) in Frankfurt am Main. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 kandidierte sie für die CDU für den Ortsbeirat Erbach und die Stadtverordnetenversammlung Eltville am Rhein.[8][9] Seit 2021 ist sie im Lobbyverband Wirtschaftsrat der CDU Bundesvorsitzende des Jungen Wirtschaftsrates. Im Rheinisch-Bergischen Kreis engagiert sie sich im Vorstand der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Rhein-Berg sowie der Jungen Union und zu Hause im Ortsverein Herkenrath. Sie engagiert sich für die Kampagnenplattform[10] The Republic, das gegen eine „politische Linksdrift“ in Deutschland arbeitet.[11][12][13] Die Plattform verursachte auch innerhalb der Union Proteste. Das CDU-Mitglied Peter R. Neumann bezeichnete die beginnenden Kampagnen der Plattform, die sich gegen „Gender-Ideologie“ und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk richteten, als „AfD-affine[n] Ramsch“.[14][15]
Sie wurde am 22. November 2024 von den CDU-Mitgliedern zur Direktkandidatin für den Bundestagswahlkreis Rheinisch-Bergischer Kreis, in dem schon ihr Vater jeweils kandidierte, für die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar 2025 nominiert.[16][17] Die CDU stellt seit 1976 durchgehend den Bundestagsabgeordneten in diesem Wahlkreis. Am 23. Februar 2025 gewann sie das Direktmandat mit 42,2 Prozent der Erststimmen.
Nachdem zuletzt vier Bundestagsabgeordnete den Rheinisch-Bergischen Kreis vertraten, ist seit 2025 Caroline Bosbach dessen einzige Delegierte in Berlin.[18]
Politische Positionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Caroline Bosbach spricht sich für eine gesteuerte und konsequente Einwanderungspolitik und lageabhängige Grenzkontrollen aus.[19] Sie hält es für notwendig, illegale Migration zu stoppen und legale Einwanderung von Fachkräften zu fördern.[20]
Weitere thematische Schwerpunkte sind die Forderungen nach einer „Technologieoffenheit“ im Sinne einer positiven Bewertung von Kernenergie und Fracking.[21] Sie behauptete 2021, die grüne Politik, so wie sie bisher praktiziert wurde, sei Staatsdirigismus, und forderte mehr Entscheidungsfreiheit für die Bürgerinnen und Bürger.[22]
Auftritte im Fernsehen
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Im Juli 2019 war Bosbach in der VOX-Fernsehsendung 7 Töchter zu sehen.[23] Gemeinsam mit ihrem Vater war sie 2019 Teilnehmerin in der Fernsehsendung Grill den Henssler[24] sowie Kandidatin bei den ARD-Ratespielen Wer weiß denn sowas? (2020),[25] Quizduell Olymp (2021)[26] und Das große Deutschland-Quiz (2022). 2022 nahm sie auch mit dem Tänzer Valentin Lusin an der 15. Staffel der Live-Tanzshow Let’s Dance teil.[27]
Bereits vor ihrer Wahl in den Bundestag trat sie bei Stern TV[28], Welt TV[29], Bild TV[30] und im ZDFdokukanal auf, und vertrat ihre Positionen in Tageszeitungen wie FAZ[31] oder Die Welt[32].
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2009 war Bosbach als Model gemeinsam mit dem Partyschlagersänger Michael Wendler auf dem Cover der Single Nina abgebildet.[33]
Am 19. Oktober 2023 wurde an Caroline Bosbach im Rahmen des Kölsch-Konvents der Ehrentitel „Kölsch-Botschafterin“ verliehen.[30][34]
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schwarz auf Grün. Was die schweigende Mehrheit umtreibt. Für eine neue Politik der Mitte. Murmann Verlag, Hamburg 2021, ISBN 978-3-86774-682-3
- Zeit für Mut. Warum wir Deutschland nicht links liegen lassen dürfen. Langen Müller Verlag, München 2024, ISBN 978-3-7844-3677-7
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage von Caroline Bosbach
- Bosbach auf der Seite der CDU Rhein-Berg
- Caroline Bosbach bei IMDb
- Caroline Bosbach, Bundestag
- Caroline Bosbach auf abgeordnetenwatch.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Web.de: Steckbrief von Caroline Bosbach. Abgerufen am 30. Dezember 2024.
- ↑ Caroline Bosbach: „In Berlin stehen uns anstrengende Zeiten bevor“ Kölner Stadtanzeiger vom 25. Februar 2025, abgerufen am 6. März 2025
- ↑ Oliver Strank und Caroline Bosbach haben sich verlobt. 23. August 2019, abgerufen am 11. Januar 2025.
- ↑ Liebes-Aus bei Bosbach-Tochter. 24. Juli 2021, abgerufen am 11. Januar 2025.
- ↑ Wolfgang Bosbachs Tochter Caroline: „Papa hatte nie ein Problem mit meiner Partnerwahl“. In: stern.de. 16. Juli 2019, abgerufen am 11. Januar 2025.
- ↑ Hans-Jörg Vehlewald: Caroline Bosbach im BILD-Talk: „Ich war unpolitisch – bis zur Flüchtlingswelle!“ In: Bild.de. 27. Oktober 2024, abgerufen am 30. März 2025.
- ↑ Caroline Bosbach. Kurzvita. CDU Rhein-Berg, abgerufen am 30. März 2025.
- ↑ Frederik Schindler: Caroline Bosbach: „Sollte Baerbock regieren, leidet die Freiheit des Einzelnen“. In: Die Welt. 2. August 2021, abgerufen am 30. März 2025: „In diesem Jahr trat Bosbach erstmals bei Kommunalwahlen an, zum Ortsbeirat Erbach und zur Stadtverordnetenversammlung Eltville am Rhein.“
- ↑ Wayback Machine. (PDF) Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 8. März 2022; abgerufen am 11. Januar 2025.
- ↑ deutschlandfunk.de: Unionsnahe Agentur „The Republic“ – Konservative Kampagnen im Mediengewand. In: deutschlandfunk.de. 1. November 2021, abgerufen am 24. Februar 2025.
- ↑ Lars Wienand: Nachwuchschef verlässt wegen Merz CDU-Wirtschaftsrat. In: t-online.de. 25. Oktober 2021, abgerufen am 26. Oktober 2021.
- ↑ Agentur „The Republic“ – Wie die Union konservativer werden soll. Knut Bergmann im Gespräch mit Jana Münkel. In: Deutschlandfunk Kultur. 22. Oktober 2021, abgerufen am 26. Oktober 2021.
- ↑ Marie-Luise Grauel: „The Republic“: CDU-nahe Organisation will Linksdrift verhindern. In: berliner-zeitung.de. 22. Oktober 2021, abgerufen am 26. Oktober 2021.
- ↑ Spott und Dementis: Warum „Republic“ weit vom linken Vorbild entfernt ist. In: augsburger-allgemeine.de. 25. Oktober 2021, abgerufen am 4. August 2024.
- ↑ Neue Kampagnenagentur: Zukunft der Union? Nicht mit populistischer Ramschware. In: welt.de. 21. Oktober 2021, abgerufen am 4. August 2024.
- ↑ CDU Rhein-Berg: Caroline Bosbach ist unsere CDU-Bundestagskandidatin. Abgerufen am 30. Dezember 2024.
- ↑ Kölner Stadt-Anzeiger: CDU Rhein-Berg schickt Caroline Bosbach für Bundestagswahl ins Rennen. In: ksta.de. 24. November 2024, abgerufen am 30. Dezember 2024.
- ↑ Caroline Bosbach: „In Berlin stehen uns anstrengende Zeiten bevor“ Kölnische Rundschau vom 25. Februar 2025, abgerufen am 3. März 2025
- ↑ Tochter von Wolfgang Bosbach will in den Bundestag Die Zeit vom 26. Juli 2024, abgerufen am 29. Juli 2024
- ↑ Warum Caroline Bosbach die Meinungsfreiheit in Gefahr sieht Interview in der Zeitschrift Merkur vom 17. Dezember 2024, abgerufen am 6. März 2025
- ↑ Abrechnung mit „Bullerbü“ Süddeutsche Zeitung vom 1. Dezember 2024, abgerufen am 3. März 2025
- ↑ Drehbuch für die Zukunft: Wie neue konservative Politik aussehen könnte Handelsblatt vom 22. Juli 2021, abgerufen am 3. März 2025
- ↑ Vox: „7 Töchter“, Folge 2: Lilith Becker und Caroline Bosbach erzählen. In: augsburger-allgemeine.de. 16. Juli 2019, abgerufen am 1. Mai 2021.
- ↑ Enthüllung bei „Grill den Henssler“: Pikantes Foto: Schöne Tochter von CDU-Urgestein Bosbach knutschte den Wendler. In: tz.de. 27. August 2019, abgerufen am 1. Mai 2021.
- ↑ Folge 515 – Wolfgang Bosbach & Caroline Bosbach. In: fernsehserien.de. Abgerufen am 1. Mai 2021.
- ↑ Quizduell: „Team Bosbach“ gegen den Olymp. ARD-Mediathek, 1. Mai 2021, abgerufen am 12. Januar 2025.
- ↑ Caroline Bosbach – Steckbrief. In: web.de. Abgerufen am 30. Dezember 2024.
- ↑ CDU-Politikerin Caroline Bosbach platzt in „Stern TV“-Diskussion ums Bürgergeld der Kragen. In: watson.de. Abgerufen am 24. Februar 2025.
- ↑ Scholz bei Unternehmer-Konferenz: „Begrüßenswert, dass der Kanzler überhaupt mal ins Gespräch kommt“ – Video. In: welt.de. Abgerufen am 24. Februar 2025.
- ↑ a b Queerfeindliche CDU-Politikerin wird Kölsch-Botschafterin. In: queer.de. 6. November 2023, abgerufen am 24. Februar 2025.
- ↑ Wokeness in der CDU: Wie Identitätspolitik die Demokratie verändert. In: faz.net. 11. Januar 2023, abgerufen am 24. Februar 2025.
- ↑ Caroline Bosbach warnt vor endlosen Personaldebatten in der Union – Video. In: welt.de. Abgerufen am 24. Februar 2025.
- ↑ CDU-Urgestein Wolfgang Bosbach: Kuss-Foto mit Michael Wendler: „Das war die Jugendsünde meiner Tochter“. 27. August 2019, abgerufen am 30. März 2025.
- ↑ Caroline Bosbach wird erste Kölsch-Botschafterin. In: ksta.de. 20. Oktober 2023, abgerufen am 24. Februar 2025.
Personendaten | |
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NAME | Bosbach, Caroline |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (CDU) |
GEBURTSDATUM | 27. November 1989 |
GEBURTSORT | Bergisch Gladbach |