Egon von Kameke
Egon von Kameke (* 13. Januar 1881 in Luckenwalde; † 7. Juli 1955 in Potsdam[1]) war ein deutscher Maler, Bildhauer und Grafiker, der sich vor allem als Marine- und Landschaftsmaler betätigte.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Egon von Kameke stammte aus dem pommerschen Adelsgeschlecht Kameke. Er machte 1899 in Potsdam das Abitur, studierte von 1900 bis 1904 in Berlin und Kiel Jura und durchlief das Referendariat und den Militärdienst. Auf eigenen Wunsch schied er 1906 aus dem Staatsdienst aus. Von 1907 bis 1911 studiert er bei Friedrich Kallmorgen, Carl Friedrich Kappstein, Carl Saltzmann und Paul Vorgang an der Königlichen Akademie der Künste. Er nahm dann am Ersten Weltkrieg teil, wobei er verwundet wurde. Er arbeitete dann bis zu seinem Ableben als freischaffender Künstler in Potsdam. Von 1922 bis 1924 war er an der Akademie der Künste Meisterschüler bei Ulrich Hübner. Er unternahm ausgedehnte Studienreisen in die skandinavischen Länder, nach England und in die Arktis. 13 Jahre lebte er unter nördländischen Fischern in Island, Spitzbergen und in Norwegen. Seit 1910 beteiligte er sich regelmäßig an den Großen Berliner Kunstausstellungen und u. a. an Berliner Akademieausstellungen und Ausstellungen im Münchner Glaspalast. In Potsdam beteiligte er sich u. a. an einer Ausstellung des Potsdamer Kunstvereins 1927 im Marstall.[2] Er stellte dort gemeinsam u. a. mit Wilhelm Schmid, Heinrich Basedow d. Ä., Walter Bullert und Otto Heinrich aus.[3] In den Zwischenkriegsjahren betätigte sich von Kameke ausschließlich als Marinemaler. Er war Mitglied des Deutschen Künstlerbunds und in der Zeit des Nationalsozialismus der Reichskammer der bildenden Künste. Es ist für diesen Zeitraum seine Beteiligung an achtzehn Ausstellungen nachgewiesen.[4]
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm Kameke seinen Beruf wieder auf. In der DDR wurde Kameke Mitglied des Verbands Bildender Künstler. Er war u. a. 1949 in Berlin auf der Ausstellung Mensch und Arbeit[5] 1951 auf der Ausstellung Künstler schaffen für den Frieden und 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung in Dresden vertreten.
2018 wurden Arbeiten Kamekes in der Ausstellung Umkämpfte Wege der Moderne. Wilhelm Schmid und die Novembergruppe im Potsdam Museum gezeigt.
Kamekes Grab befindet sich auf dem Potsdamer Neuen Friedhof.
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gebirgslandschaft (42,5 × 56 cm; Pinakothek der Moderne München)
- Altes Pfingsthaus (42,5 × 56 cm; Pinakothek der Moderne)
- Fischerboote mit braunen Segeln (1927, Mischtechnik; Potsdam-Museum)[6]
- Der Menzelhof auf Rügen (Aquarell; 1938)[7][8]
- Bauernhäuser in Nipmerow (Mischtechnik, 63 × 82 cm; auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)
- Siedlung (Tafelbild, Öl; 1942)[9][Anm. 1]
- Nahender Frühling/Rügen (Aquarell; 75 × 92 cm; auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)[10]
- Landwirtschaft (Öl; auf der Ausstellung Mensch und Arbeit)[5]
Einzelausstellungen nach 1945 (unvollständig)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1946: Berlin, Galerie Buchholz (mit Hasso von Hugo)
- 1951: Potsdam (zum 70. Geburtstag)
Postum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1956: Potsdam (Gedächtnisausstellung)
- 1957: Ost-Berlin, Deutsche Bücherstube (Aquarelle Ölgemälde, Grafik)
- 1981: Berlin, Club der Kulturschaffenden „Johannes R. Becher“ (Malerei und Grafik)
- 1981: Potsdam, Kulturhaus „Hans Marchwitza“ (Malerei, Grafik, Handzeichnungen)
- 2023: Potsdam, Galerie Gute Stube (mit Hubert Globisch)[11]
- 2024: Schwielowsee, Museum der Havelländischen Malerkolonie („Wege zur Malerei“, mit Globisch)[12]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kameke, Egon von. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 418
- Anita Beloubek-Hammer, Hanna Strzoda: Gefühl ist Privatsache: Verismus und Neue Sachlichkeit: Aquarelle, Zeichnungen und Graphik aus dem Berliner Kupferstichkabinett mit Leihgaben. SMB Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin, 2010.
- Renate Bergerhoff: Werkverzeichnis Egon von Kameke. Isensee, Oldenburg 2002, ISBN 3-89598-883-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Egon von Kameke in der Sammlung Pinakothek
- Eintrag in Brandenburger Köpfe
- Kurzbiografie von Egon von Kameke
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Egon von Kameke. In: bildatlas-ddr-kunst.de. DDR-Kunst, 1. Juli 2020, abgerufen am 11. Juli 2020.
- ↑ 119 | Egon von Kameke, auf potsdam-museum.de, abgerufen am 13. März 2025
- ↑ Moderne Maler des 20. Jahrhunderts erstmals zu sehen. In: maz-online.de. 9. August 2018, abgerufen am 13. März 2025.
- ↑ Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutsche Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000
- ↑ a b Mensch und Arbeit, auf digital.slub-dresden.de
- ↑ 119 | EGON VON KAMEKE. In: potsdam-museum.de. Abgerufen am 13. März 2025.
- ↑ Der Menzelhof auf Rügen, auf deutschefotothek.de, abgerufen am 14. März 2025
- ↑ Der Bildindex der Kunst & Architektur nennt die Arbeit als Exponat auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung. Der Katalog verzeichnet das Bild jedoch nicht.
- ↑ Siedlung, auf deutschefotothek.de, abgerufen am 13. März 2025
- ↑ Nahender Frühling (Rügen), auf deutschefotothek.de, abgerufen am 14. März 2025
- ↑ Potsdamer Kunstverein e. V. - Ausstellungsarchiv. In: potsdamer-kunstverein.de. Abgerufen am 13. März 2025.
- ↑ Egon von Kameke und Hubert Globisch - Wege zur Malerei. In: havellaendische-malerkolonie.de. Abgerufen am 13. März 2025.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Deutsche Fotothek nennt das Bild als Exponat auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung. Der Katalog der Ausstellung verzeichnet das Bild jedoch nicht.
Personendaten | |
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NAME | Kameke, Egon von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Graphiker |
GEBURTSDATUM | 13. Januar 1881 |
GEBURTSORT | Luckenwalde |
STERBEDATUM | 7. Juli 1955 |
STERBEORT | Potsdam |