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Indium(III)-oxid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kristallstruktur
Kristallstruktur von Indium(III)-oxid
_ In3+ 0 _ O2−
Allgemeines
Name Indium(III)-oxid
Andere Namen

Diindiumtrioxid

Verhältnisformel In2O3
Kurzbeschreibung

hellgelbes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1312-43-2
EG-Nummer 215-193-9
ECHA-InfoCard 100.013.813
PubChem 150905
ChemSpider 133007
Wikidata Q424955
Eigenschaften
Molare Masse 277,64 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

7,18 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

1910 °C[3]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser (0,9 mg·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 372​‐​412
P: 260​‐​264​‐​270​‐​273​‐​314​‐​501[1]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Indium(III)-oxid oder Diindiumtrioxid (In2O3) ist eine anorganische chemische Verbindung des Indiums aus der Gruppe der Oxide. Es handelt sich um einen luftstabilen, hellgelben Feststoff, der zu den Halbleitern gehört. Indium(III)-oxid wird als gesundheitsschädlich klassifiziert.

Gewinnung und Darstellung

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Indium(III)-oxid bildet sich bei hohen Temperaturen unter blauer Flamme aus den Elementen.

Auch aus Indium(III)-hydroxid bildet sich beim Erhitzen Indium(III)-oxid.

Es existieren zwei Modifikationen des hellgelb farbenen Indium(III)-oxids. Die bei Normalbedingungen stabile α-Modifikation wandelt sich unter Druck bei 1000 °C in eine β-Modifikation um. α-Indium(III)-oxid kristallisiert in einer von der Calciumfluorid-Struktur ableitbaren Struktur, in der Fluorid-Leerstellen bestehen. β-Indium(III)-oxid besitzt Korundstruktur.

Dünnfilmschichten von Indium(III)-oxid, welche mit Chrom dotiert sind (In2-xCrxO3), weisen ferromagnetische Eigenschaften auf und zählen zu den magnetischen Halbleitern.[4]

Indium(III)-oxid wird überwiegend dazu verwendet, Indiumzinnoxid herzustellen. Dieses ist ein wichtiger Bestandteil von Flüssigkristallanzeigen und Touchscreens. Das Mischoxid aus Mangan, Yttrium und Indium ergibt ein brillantes blaues Pigment, das YInMn-Blau. Die allgemeine Formel lautet YIn1-xMnxO3[5] Ist kein Mangan enthalten, ist das Oxid farblos, ist kein Indium enthalten, ist es schwarz.

Sicherheitshinweise

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Indium(III)-oxid kann bei längerer oder wiederholter Exposition bei Einatmen die Lungen schädigen, indem es sich dort ansammelt. Es besteht auch ein Verdacht auf eine krebserregende und mutagene Wirkung der Verbindung, allerdings ist die Datenlage unzureichend. Des Weiteren kann Indium(III)-oxid über die Haut resorbiert werden.[1][6]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Eintrag zu Indium(III)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
  2. Datenblatt Indium(III) oxide, 99.994% (metals basis) bei Alfa Aesar, abgerufen am 7. Dezember 2019 (Seite nicht mehr abrufbar).
  3. O. Knacke, O. Kubaschewski, K. Hesselmann (Hrsg.): Thermochemical properties of inorganic substances I. 2. Auflage, Springer, Berlin, 1991.
  4. Nicole Hemsoth: MIT Material Puts New Spin on Electronics. In: hpcwire.com. 6. Mai 2006, abgerufen am 29. Oktober 2008 (englisch).
  5. Andrew E. Smith, Hiroshi Mizoguchi, Kris Delaney, Nicola A. Spaldin, Arthur W. Sleight, M. A. Subramanian: Mn in Trigonal Bipyramidal Coordination: A New Blue Chromophore. In: Journal of the American Chemical Society. 131, 2009, S. 17084–17086, doi:10.1021/ja9080666.
  6. Ernst M. Bomhard: The toxicology of indium oxide. In: PubMed. Environmental Toxicology and Pharmacology, 2018, abgerufen am 23. Februar 2025 (englisch).