Rudashevskyit
Rudashevskyit | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
2005-017[1] |
IMA-Symbol |
Rud[2] |
Chemische Formel | (Fe,Zn)S |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nummer nach Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
II/C.01-005 2.CB.05a 02.08.02.07 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol | 43m |
Raumgruppe | F43m |
Gitterparameter | a = 5,426 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Formeleinheiten | Z = 4 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | Bitte ergänzen |
Dichte (g/cm3) | 3,79 (berechnet) |
Spaltbarkeit | keine |
Bruch; Tenazität | spröde |
Farbe | schwarz |
Strichfarbe | braunschwarz |
Transparenz | opak |
Glanz | Harz- bis Halbmetallglanz |
Rudashevskyit ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Fe,Zn)S und bildet polykristalline, 5-120 μm große Körner von schwarzer Farbe.
Etymologie und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Mineral wurde erstmals 2005 von Sergey N. Britvin, Alla N. Bogdanova, Maya M. Boldyreva und Galina Y. Aksenova im Indarch-Meteorit bei Şuşa in Aserbaidschan (Bergkarabach) gefunden. Sie benannten es nach dem russischen Mineralogen N.S. Rudashevsky.
Klassifikation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz war der Rudashevskyit noch nicht aufgeführt.
In der zuletzt 2018 überarbeiteten Lapis-Systematik nach Stefan Weiß, die formal auf der alten Systematik von Karl Hugo Strunz in der 8. Auflage basiert, erhielt das Mineral die System- und Mineralnummer II/C.01-005. Dies entspricht der Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort der Abteilung „Sulfide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : S,Se,Te ≈ 1 : 1“, wo Rudashevskyit zusammen mit Browneit, Coloradoit, Hawleyit, Ishiharait, Metacinnabarit, Polhemusit, Sphalerit, Stilleit und Tiemannit die „Sphaleritgruppe“ mit der Systemnummer II/C.01 bildet.[3]
Die von der International Mineralogical Association (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte[4] 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Rudashevskyit in die Klasse der „Sulfide und Sulfosalze (Sulfide, Selenide, Telluride, Arsenide, Antimonide, Bismutide, Sulfarsenide, Sulfantimonide, Sulfbismutide)“ und dort in die Abteilung „Metallsulfide, M : S = 1 : 1 (und ähnliche)“ ein. Hier ist das Mineral in der Unterabteilung „mit Zink (Zn), Eisen (Fe), Kupfer (Cu), Silber (Ag) usw.“ zu finden, wo es zusammen mit Coloradoit, Hawleyit, Metacinnabarit, Sphalerit, Stilleit und Tiemannit die „Sphaleritgruppe“ mit der Systemnummer 2.CB.05a bildet.
In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik der Minerale nach Dana hat Rudashevskyit die System- und Mineralnummer 02.08.02.07. Das entspricht der Klasse der „Sulfide und Sulfosalze“ und dort der Abteilung „Sulfidminerale“. Hier findet er sich innerhalb der Unterabteilung „Sulfide – einschließlich Seleniden und Telluriden – mit der Zusammensetzung AmBnXp, mit (m+n):p=1:1“ in der „Sphaleritgruppe (Isometrisch: F43m)“, in der auch Sphalerit, Stilleit, Metacinnabarit, Tiemannit, Coloradoit und Hawleyit eingeordnet sind.[5]
Bildung und Fundorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rudashevskyit bildete sich in einer Begleitphase des Indarch-Meteoriten. Es ist vergesellschaftet mit Klinoenstatit, Kamacit, Troilit, Oldhamit, Niningerit, Schreibersit und Roedderit.
Es ist lediglich die Typlokalität als Fundort bekannt.
Kristallstruktur
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Rudashevskyit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe mit dem Gitterparameter a = 5,426 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle. Die Struktur entspricht damit der Sphalerit-Struktur.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sergey N. Britvin, Alla N. Bogdanova, Maya M. Boldyreva, Galina Y. Aksenova: Rudashevskyite, the Fe-dominant analogue of sphalerite, a new mineral: Description and crystal structure. In: American Mineralogist. 2008, 93, S. 902–909 (Abstract; PDF; 114 kB).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2024. (PDF; 3,6 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Juli 2024, abgerufen am 13. August 2024 (englisch).
- ↑ Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
- ↑ Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. Stand 03/2018. 7., vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2018, ISBN 978-3-921656-83-9.
- ↑ Ernest H. Nickel, Monte C. Nichols: IMA/CNMNC List of Minerals 2009. (PDF; 1,9 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Januar 2009, archiviert vom am 29. Juli 2024; abgerufen am 30. Juli 2024 (englisch).
- ↑ New Dana Classification of Sulfide Minerals