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Tokioter Prozesse

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In den Tokioter Prozessen (japanisch 東京裁判, Tōkyō Saiban) vor dem Internationalen Militärgerichtshof für den Fernen Osten (極東国際軍事裁判, Kyokutō Kokusai Gunji Saiban) wurden nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Siegermächte 28 der politischen und militärischen Führer des japanischen Kaiserreiches als Hauptkriegsverbrecher (major war criminals) wegen Verbrechen gegen den Frieden und wegen Kriegsverbrechen angeklagt und verurteilt.

Tōjō Hideki während des Prozesses in Tokio

Am Ende des Zweiten Weltkriegs hatte Japan kapituliert. Der Supreme Commander for the Allied Powers Douglas MacArthur hatte die Aufgabe, ein Gericht einzurichten.[1] In den Nürnberger Prozessen war das Gericht auf einer Charta errichtet worden, die die vier Alliierten vereinbart hatten. An dieser Charta orientierte sich MacArthur, als er am 19. Januar 1946 im Rahmen seiner Amtsgewalt die Tokio Charta in Kraft setzte. Im Gegensatz zur Nürnberger Charta war die Grundlage des Gerichtshofes keine internationale Vereinbarung, sondern eine militärische Anordnung.[2] Dieser Umstand wird als Indikator für den Einfluss der Vereinigten Staaten im Prozess gesehen,[3] aber auch als Grund, warum der Prozess im Gegensatz zu dem in Nürnberg weniger Aufmerksamkeit bekam.[2]

Neben militärischen Befehlshabern standen Politiker, Diplomaten und hohe Staatsbeamte vor Gericht.[4] Der politische Philosoph und Propagandist Ōkawa Shūmei stellte hierbei eine Ausnahme dar.[5] Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte Japans, Kaiser Hirohito, wurde nicht angeklagt und auch nicht als Zeuge vorgeladen.[6] Dieses und das Verhalten General Douglas MacArthurs und des Brigadier General Bonner Fellers, die sich nach dem Krieg bemühten, Kaiser Hirohito und die kaiserliche Familie vor Strafverfolgung zu schützen, wird unter anderem von den Historikern John Dower und Herbert Bix kritisiert. Die Verantwortlichkeiten der kaiserlichen Familie seien heruntergespielt und Tōjō Hideki – der zuletzt Japans Premierminister war – als Hauptschuldiger dargestellt worden.[7] MacArthur und Fellers hatten maßgeblichen Einfluss auf die Nachkriegsordnung Japans und auf die amerikanische Entscheidung, Kaiser Hirohito auf dem Thron zu belassen.[8]

Die Anklage wurde am 29. April 1946 erhoben. Die Verhandlungen begannen am 3. Mai 1946, die Urteilsverkündung erfolgte am 12. November 1948. Alle wesentlichen Originalunterlagen, Dokumente und Fotos sind abrufbar z. B. in der umfangreichen IMTFE – Digitalsammlung (The International Military Tribunal For The Far East) der University of Virginia Law Library[9] oder im National World War II Museum, New Orleans.[10]

Internationaler Militärgerichtshof für den Fernen Osten, Vorsitzender Richter: William F. Webb, 1946
Nr. Ankläger Staat
1. Joseph B. Keenan (Chefankläger) Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
2. Sergei Alexandrowitsch Golunski Sowjetunion 1923 Sowjetunion
3. Sir Alan James Mansfield Australien 1903 Australien
4. Henry Grattan Nolan Kanada 1921 Kanada
5. Hsiang Che-chun China Republik 1928 China
6. Arthur Comyns Carr Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
7. Robert L. Oneto Frankreich 1944 Frankreich
8. P. Govinda Menon Britisch-Indien Britisch-Indien
9. Frederick Borgerhoff-Mulder Niederlande Niederlande
10. Ronald Henry Quilliam Neuseeland Neuseeland
11. Pedro López Philippinen 1944 Philippinen

Weitere Mitarbeiter des Anklägerteams: Solis Horowitz, Willis E. Mahoney

Am Ende wurden 55 Anklagepunkte in zehn zusammengefasst. Zwei Punkte, „Verschwörung von Japan, Italien und Deutschland um Weltherrschaft“ und „Invasion in Thailand“, wurden aus Mangel an Beweisen nicht verhandelt.

Während in das Londoner Statut noch die Verfolgung aufgrund von religiösen Gründen aufgenommen worden war, wurde dieser Anklagegrund in Tokio gestrichen. Auch gab es in der Tokio Charta keine Vorschriften über das Verbot krimineller Organisationen wie in Nürnberg.

Die Formulierungen der Anklagepunkte wurde auch in Nachfolgeprozessen in China genutzt.[11]

Anklagepunkt Inhalt
1 [Beteiligung] als Führer, Organisatoren, Anstifter oder Komplizen an der Planung oder Ausführung eines gemeinsamen Plans oder einer Verschwörung zum Führen von Angriffskriegen und eines Kriegs oder Kriegen, die internationales Recht verletzten
27 Führen eines unprovozierten Krieges gegen China
29 Führen eines Angriffskrieges gegen die Vereinigten Staaten
31 Führen eines Angriffskrieges gegen das Britische Commonwealth
32 Führen eines Angriffskrieges gegen die Niederlande
33 Führen eines Angriffskrieges gegen Frankreich (Indochina)
35, 36 Führen eines Angriffskrieges gegen die UdSSR
54 Anordnung, Autorisierung und Erlaubnis zur unmenschlichen Behandlung von Kriegsgefangenen und anderen
55 Vorsätzliche und rücksichtslose Vernachlässigung der Pflicht, angemessene Schritte zur Prävention von Gräueltaten einzuleiten
Alle 11 Richter, 29. Juli 1946

Vorsitzender (Präsident): William F. Webb

Nr. Richter benennender Staat
1. John Patrick Higgins,
abgelöst durch Myron C. Cramer[12]
Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten
2. Iwan Michejewitsch Sarjanow Sowjetunion 1923 Sowjetunion
3. William Donald Patrick Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
4. Henri Bernard Frankreich 1944 Frankreich
5. Bernard V. A. Röling Niederlande Niederlande
6. Mei Ju-ao China Republik 1928 China
7. William F. Webb Australien Australien
8. Harvey Northcroft Neuseeland Neuseeland
9. Edward Stuart McDougall Kanada 1921 Kanada
10. Radhabinod Pal Britisch-Indien Britisch-Indien
11. Delfin Jaranilla Philippinen 1944 Philippinen

Die meisten Verteidiger kamen aus dem ehemaligen Kriegs-, Marine- oder Außenministerium oder auch von verschiedenen Rechtsanwaltskammern.[13] Mit den ebenfalls zugelassenen amerikanischen Verteidigern, die sich anders als die japanischen auch mit dem anglo-amerikanischen Recht auskannten, kam es zu heftigen Konflikten um die Verteidigungsstrategie. Während es den Japanern auf eine Gesamtverteidigung der Nation ankam, wollten die Amerikaner den Schwerpunkt auf die individuelle Verteidigung jedes einzelnen Angeklagten legen.[14]

Aus der Möglichkeit für das Gericht im MTFE-Statut, nach eigenem Ermessen Verteidiger von der Verhandlung ausschließen sowie die Beweiserbringung oder Beweisführung der Verteidigung zu beschränken, konstatieren einzelne „eine systematische Behinderung der Verteidigung“.[13]

Angeklagte und Urteile

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Nr. Angeklagter Position Urteil Anklagepunkte(1)
1 27 29 31 32 33 35 36 54 55
1. Tōjō Hideki General, Ministerpräsident, Generalstabschef Todesurteil S S S S S S   U S A
2. Mutō Akira Generalleutnant Todesurteil S S S S S U   U S S
3. Itagaki Seishirō General Todesurteil S S S S S U S S S A
4. Matsui Iwane General Todesurteil U U U U U   U U U S
5. Kimura Heitarō General Todesurteil S S S S S       S S
6. Doihara Kenji General, Chef des japanischen Nachrichtendienstes in Mandschukuo Todesurteil S S S S S U S S S A
7. Hirota Kōki Ministerpräsident, Außenminister, Botschafter in der Sowjetunion Todesurteil S S U U U U U   U S
8. Nagano Osami Admiral noch vor Prozessende am 5. Januar 1947 verstorben                    
9. Hashimoto Kingorō Oberst lebenslange Haft (entlassen 1955) S S U U U       U U
10. Oka Takazumi Vizeadmiral lebenslange Haft (entlassen 1954) S S S S S       U U
11. Satō Kenryō Generalleutnant lebenslange Haft (entlassen 1956) S S S S S       U U
12. Minami Jirō General, Generalgouverneur Koreas lebenslange Haft (entlassen 1954) S S U U U       U U
13. Shimada Shigetarō Admiral, Marineminister lebenslange Haft (entlassen 1955) S S S S S       U U
14. Hata Shunroku Generalfeldmarschall lebenslange Haft (entlassen 1955) S S S S S   U U U S
15. Araki Sadao General, Kriegsminister lebenslange Haft (entlassen 1955) S S U U U U U U U U
16. Oshima Hiroshi Generalleutnant, Botschafter im Deutschen Reich lebenslange Haft (entlassen 1955) S U U U U       U U
17. Umezu Yoshijirō General, Kommandant der Kantōarmee lebenslange Haft (in Haft 1949 verstorben) S S S S S     U U U
18. Hoshino Naoki Kanzleidirektor von Mandschukuo lebenslange Haft (entlassen 1955) S S S S S U U   U U
19. Koiso Kuniaki General, Generalgouverneur Koreas, Ministerpräsident lebenslange Haft (in Haft 1950 verstorben) S S S S S     U U S
20. Suzuki Teiichi Generalleutnant, Chef des Planungsamts lebenslange Haft (entlassen 1955) S S S S S   U U U U
21. Hiranuma Kiichirō Ministerpräsident lebenslange Haft (entlassen und verstorben 1952) S S S S S U U S U U
22. Kido Kōichi Kaiserlicher Siegelbewahrer, Kulturminister, Sozialminister, Innenminister lebenslange Haft (entlassen 1955) S S S S S U U U U U
23. Kaya Okinori Finanzminister lebenslange Haft (entlassen 1955) S S S S S       U U
24. Tōgō Shigenori Außenminister, Botschafter in der Sowjetunion und Deutschland 20 Jahre Haft (in Haft 1950 verstorben) S S S S S     U U U
25. Shiratori Toshio Botschafter in Italien lebenslange Haft (in Haft 1949 verstorben) S U U U U          
26. Shigemitsu Mamoru Außenminister, Botschafter in England sieben Jahre Haft (entlassen 1950) U S S S S S U   U S
27. Ōkawa Shūmei Politischer Philosoph, Ultranationalist, Vordenker und Propagandist der Kriegstheorie erlitt am ersten Tag des Prozesses einen Nervenzusammenbruch, wurde in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen und 1948 als freier Mann entlassen                    
28. Matsuoka Yōsuke Außenminister, Vertreter beim Völkerbund noch vor dem Prozessende am 26. Juni 1946 verstorben                    
1 S: schuldig; U: unschuldig; A: anderes
Die Angeklagten während des Prozesses in Tokio

Als Urteil wurde das Mehrheitsvotum von Richtern aus den USA, Großbritannien, der Sowjetunion, der Republik China, Kanada und Neuseeland angenommen. Richter aus den Niederlanden, Frankreich, Indien, Philippinen und Australien veröffentlichten einzelne Minderheitsvoten. Besonders das Freispruchsvotum des indischen Richters Radhabinod Pal, der die Prozesse als Siegerjustiz betrachtete, wurde bekannt – wenn auch nur im Ausland; die Veröffentlichung seines Votums in Japan wurde von den Besatzungsmächten verboten. Von besonderem Interesse sind die Verurteilungen wegen „Führen eines Angriffskrieges gegen die UdSSR“, da die UdSSR vor dem Kriegsende Friedensvermittlungen zwischen Japan und den USA angekündigt hatte, am 8. August 1945 jedoch überraschend Japan den Krieg erklärte, wozu sie jedoch nach den Abkommen von Jalta gezwungen war. Die Anklage basiert in diesem Punkt auf den militärischen Auseinandersetzungen zwischen Japan und der Sowjetunion 1938/39. Die Todesurteile wurden am 23. Dezember 1948, dem 15. Geburtstag von Prinz Akihito, im Sugamo-Gefängnis in Tokio vollstreckt.

Rezeption und Kritik

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Der Prozess blieb außerhalb Asiens lange Zeit weit weniger beachtet als der Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess.

Ein Grund wird in der unterschiedlichen Dokumentation der beiden Prozesse vermutet.[15] Schon kurz nach Beendigung des Nürnberger Tribunals wurden die Prozessprotokolle und –urteile im Jahr 1947 in englischer, französischer, russischer und deutscher Spreche veröffentlicht.[16] Nach Abschluss des Tokioter Tribunals wurden diese Dokumente lediglich den Beteiligten des Verfahrens übergeben.[15] Auf eine Veröffentlichung wurde zunächst verzichtet. Erst im Jahr 1968 wurden die Prozessmaterialien in japanischer Sprache öffentlich gemacht. Die englische Fassung der Prozessdokumente erschien erst Anfang der 1980er Jahre.[15]

Die NS-Behörden haben ihre Tätigkeit in weit mehr Akten festgehalten als die japanische Bürokratie, die traditionell eher auf Schriftlichkeit verzichtete. So lag in Nürnberg weit mehr schriftliches Beweismaterial als Grundlage einer späteren wissenschaftlichen Auseinandersetzung vor als in Tokio.[15] Möglicherweise wurden vor Prozessbeginn in Tokio auch belastende Dokumente vernichtet.[17] Die in Nürnberg angeklagten hohen NS-Vertreter waren zudem außerhalb Japans weit bekannter als die Angeklagten in Tokio.[18]

Japanische Nationalisten kritisieren das Militärtribunal bis heute als ungerechte Siegerjustiz,[19] nicht nur wegen der gravierenden Übersetzungsprobleme von der englischen in die japanische Sprache vor und während der Verhandlung, sondern etwa auch weil der philippinische Richter Delfin Jaranilla an dem Todesmarsch von Bataan teilnehmen musste und daher als befangen galt. Die Richter Henri Bernard, Bert Röling und Radhabinod Pal haben im Nachhinein die Legitimität des Gerichtshofs und die Rechtstaatlichkeit des Verfahrens bezweifelt.[19] Auch der Nürnberger Chefankläger Telford Taylor war der Meinung, die Kriegsverbrechen des japanischen Militärs seien im Gegensatz zum NS-Staat nicht auf Befehle der politischen Führung zurückgegangen, weshalb man die politische Führung in Japan nicht hätte anklagen dürfen.[20] Der Yasukuni-Schrein reihte denn auch vierzehn vom Tribunal verurteilte Japaner unter die für die Nation Gefallenen ein.[19] Generell werden die japanischen Kriegsverbrechen in Japan im Gegensatz zu den NS-Verbrechen in Deutschland nicht systematisch aufgearbeitet.[18][21][22] Vor dem Hintergrund der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki sah sich Japan lange als Opfer des Krieges, nicht als Täter.[23]

Mit der Aufnahme des Verbrechens des Angriffskrieges in den Katalog der Straftatbestände des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs im Jahr 2018 erhielt der Prozess wieder mehr internationale Aufmerksamkeit.[24]

  • Gary J. Bass: Judgment at Tokyo: World War II on Trial and the Making of Modern Asia. Knopf, New York 2023.
  • Arnold C. Brackman: The other Nuremberg. The untold story of the Tokyo war crimes trials. Morrow, New York NY 1987, ISBN 0-688-04783-1.
  • John L. Ginn: Sugamo Prison, Tokyo. An Account of the Trial and Sentencing of Japanese War Criminals in 1948, by a U.S. Participant. McFarland & Company, Jefferson NC u. a. 1992, ISBN 0-89950-739-5.
  • Jeanne Guillemin: Hidden Atrocities: Japanese Germ Warfare and American Obstruction of Justice at the Tokyo Trial. Columbia University Press, New York 2017, ISBN 978-0-231-18352-9.
  • Tim Maga: Judgment at Tokyo. The Japanese War Crimes Trials. University Press of Kentucky, Lexington KY 2001, ISBN 0-8131-2177-9.
  • Frank Michelin: Le procès des criminels de guerre japonais. L'Histoire. Nr. 271, 2002, S. 54–62.
  • Richard H. Minear: Victors' Justice. The Tokyo War Crimes Trial (= Michigan Classics in Japanese Studies. 22). Reprinted Edition. University of Michigan, Ann Arbor MI 2001, ISBN 1-929280-06-8.
  • Philipp Osten: Der Tokioter Kriegsverbrecherprozeß und die japanische Rechtswissenschaft (= Berliner Juristische Universitätsschriften. Strafrecht. 16). BWV – Berliner Wissenschaftsverlag, Berlin 2003, ISBN 3-8305-0376-8 (Zugleich: Berlin, Humboldt-Universität, Dissertation, 2002).
  • Radhabinod B. Pal: International Military Tribunal For The Far East. Dissentient Judgement Of Justice Pal. Kokusho Kankoukai Inc., Tokyo 1999, ISBN 4-336-04110-5 (Volltext).
  • R. John Pritchard (Hrsg.): The Tokyo War Crimes Trial. The Complete Transcripts of the Proceedings of the International Military Tribunal for the Far East. 22 Bände. Garland, New York NY u. a. 1981.
  • Annette Wieviorka (Hrsg.): Les Procès de Nuremberg et de Tokyo. Éditions Complexe, Brüssel 1996, ISBN 2-87027-612-5.

Japanische Sekundärliteratur

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  • Awaya Kentaro: Tōkyō Saiban Shiryō. Tōkyō 1994.
  • Awaya Kentaro: Tōkyō Saiban e no Michi. Tōkyō 1994.
  • Awaya Kentaro: Tōkyō Saibanron. Tōkyō 1989.
  • Noboru Kojima: Tōkyō Saiban. Tōkyō 1974.

Deutsche und englische Sekundärliteratur

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  • Ian Buruma: Erbschaft der Schuld. Vergangenheitsbewältigung in Deutschland und Japan. Hanser, München u. a. 1994, ISBN 3-446-17602-0.
  • Roland Berger: Die internationalen Militärtribunale von Nürnberg und Tokio. Eine rechtshistorische Aufarbeitung. Johannes Kepler Universität Linz, März 2015 (Volltext online.)
  • Bernard V. A. Röling: The Tokyo Trial and Beyond. Reflections of a Peacemonger. Edited and with an introduction by Antonio Cassese. Polity Press, Cambridge 1993, ISBN 0-7456-1006-4.
  • Solis Horwitz: The Tokyo Trial. In: International Conciliation. Nr. 465, 1950, ZDB-ID 220444-7, S. 473–584.
  • Chihiro Hosoya, Nisuki Ando, Yasuaki Ōnuma, Richard Minear (Hrsg.): The Tokyo War Crimes Trial. An International Symposium. Kodansha, Tokyo 1986, ISBN 0-87011-750-5.
  • Philip R. Piccigallo: The Japanese on Trial. Allied war Crimes Operations in the East, 1945–1951. University of Texas Press, Austin TX u. a. 1979, ISBN 0-292-78033-8.
  • Zhang Sheng: The Rape of Nanking. De Gruyter Oldenbourg, Berlin, Boston 2021, ISBN 978-3-11-065233-8, Cases in the International Military Tribunal for the Far East Trial Arguments and Their “Legacy”. Based in a Study of Cross-examinations, S. 559–604, doi:10.1515/9783110652789.

Film und Fernsehen

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Der Prozess ist Gegenstand eines 2006 erschienenen und dort viel beachteten chinesischen Films von Gao Qunshu, The Tokyo Trial (111 Min.), in drei Sprachversionen Mandarin, Englisch und Japanisch.

2016 produzierte der japanische Sender NHK die außerhalb Japans durch Netflix vertriebene Miniserie Tokyo Trial, die die Ereignisse aus Sicht der Richter zeigt.

2015 waren die Prozesse Gegenstand des arte-Films Death by hanging – der Kriegsverbrecherprozess von Tokio.[25]

Die fünfte Episode 1946. Die Tokioter Prozesse der achten Staffel der Arte-Dokumentationsreihe Verschollene Filmschätze analysiert die von dem Prozess gemachten Filmaufnahmen und ordnet sie ein.[26]

Commons: Internationaler Militärgerichtshof für den Fernen Osten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. United States: Treaties and Other International Agreements of the United States of America, 1776-1949: Multilateral, 1946-1949. Department of State, 1968, S. 21 ff. (google.com [abgerufen am 6. Juli 2023]).
  2. a b Morten Bergsmo, Cheah Wui Ling: Old Evidence and Core International Crimes. Torkel Opsahl Academic EPublisher, 2012, ISBN 978-82-93081-60-9, S. 258–259.
  3. Morten Bergsmo, Cheah Wui Ling, Y. I. Ping: Historical Origins of International Criminal Law: Volume 2. Torkel Opsahl Academic EPublisher, 2014, ISBN 978-82-93081-13-5, S. 12.
  4. Philipp Osten: Der Tokioter Kriegsverbrecherprozeß und seine Rezeption in Japan – Japan und das Völkerstrafrecht. In: Saarbrücker Bibliothek, Dezember 2003.
  5. Ken'ichi Mishima, Wolfgang Schwentker (Hrsg.): Geschichtsdenken im modernen Japan. Eine kommentierte Quellensammlung (= Monographien aus dem Deutschen Institut für Japanstudien. 56). Iudicium, München 2015, ISBN 978-3-86205-044-4.
  6. Edward Behr: Hirohito. Behind the Myth. Villard, New York NY 1989, ISBN 0-394-58072-9; Herbert P. Bix: Hirohito and the Making of Modern Japan. HarperCollins, New York NY 2000, ISBN 0-06-019314-X.
  7. Herbert P. Bix: Hirohito and the making of modern Japan. Perennial, New York NY 2001, ISBN 0-06-019314-X, S. 583–585; John W. Dower: Embracing defeat. Japan in the Wake of World War II. Norton u. a., New York NY 1999, ISBN 0-393-04686-9, S. 324–326.
  8. Winfried Scharlau: Der General und der Kaiser. Die amerikanische Besatzung Japans 1945–1952. Hauschild, Bremen 2003, ISBN 3-89757-197-8.
  9. The International Military Tribunal For The Far East., Homepage der "U.Va. Law Library", Charlottesville, Virginia (USA), abgerufen am 20. Dezember 2023. (englisch)
  10. Tokyo War Crimes Trial., Homepage National World War II Museum, New Orleans, Louisiana (USA), abgerufen am 20. Dezember 2012. (englisch)
  11. Morten Bergsmo, Cheah Wui Ling, Y. I. Ping: Historical Origins of International Criminal Law: Volume 2. Torkel Opsahl Academic EPublisher, 2014, ISBN 978-82-93081-13-5, S. 12, 32, 105–106, 181–182.
  12. Malcolm J. Thurman, Christine A. Sherman: War crimes: Japan's World War II atrocities. Turner, Paducah KY 2001, ISBN 1-56311-728-2, S. 16.
  13. a b Roland Berger: Die internationalen Militärtribunale von Nürnberg und Tokio. Eine rechtshistorische Aufarbeitung. Johannes Kepler Universität Linz, März 2015, S. 41 f.
  14. Vgl. Boister/Cryer, The Tokyo International Military Tribunal: A Reappraisal (2008) 79 f.
  15. a b c d Roland Berger: Die internationalen Militärtribunale von Nürnberg und Tokio. Eine rechtshistorische Aufarbeitung. Johannes Kepler Universität Linz, März 2015, S. 50 f.
  16. Protokolle des Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozesses. Links zu den 42 Bänden, Internationales Forschungs– und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse, abgerufen am 26. März 2025.
  17. Philipp Osten: Der Tokioter Kriegsverbrecherprozeß und die japanische Rechtswissenschaft, 2003, S. 16 f.
  18. a b Robert B. Herde: Das Internationale Militärtribunal für den Fernen Osten in Tokyo. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Der Nationalsozialismus vor Gericht. Fischer Verlag, 2. Aufl. 2000, S. 217 ff., 223.
  19. a b c Martin Fritz: Die ewige Last der Tokioter Prozesse. Deutsche Welle, 19. Januar 2016.
  20. Telford Taylor: Guilt, responsibility and the Third Reich. Cambridge 1969, S. 9 ff.
  21. Christina Maria Pachler : Kriegsbewältigung in Japan. Zwischen Aufarbeitung und Revisionismus. Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, April 2019.
  22. Steffi Richter: Massenmedialer Geschichtsrevisionismus im gegenwärtigen Japan: Filmische Repräsentationen der „Tōkyō-Tribunal-Geschichtsauffassung“. Japan Jahrbuch (JJB) der Vereinigung für sozialwissenschaftliche Japanforschung 2009, S. 273–299.
  23. Die „Trostfrauen“ und die Aufarbeitung ihres Schicksals. Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages, Ausarbeitung vom 6. Oktober 2010.
  24. Viviane E. Dittrich, Jolana Makraiova: Towards a Fuller Appreciation of the Tokyo Tribunal. In: The Tokyo Tribunal – Perspectives on Law, History and Memory. Torkel Opsahl Academic EPublisher 2020, ISBN 978-82-8348-138-9, S. 4 f.
  25. Death by hanging auf YouTube, arte TV, 2018.
  26. Verschollene Filmschätze 1946. Die Tokioter Prozesse. In: programm.ard.de, abgerufen am 8. September 2023.