Die Welle schäumt längst wieder. Das Wasser des Eisbachs rauscht unter der Münchener Prinzregentenstraße hindurch, 25.000 Liter pro Sekunde, bevor es gegen die Steine am Flussboden klatscht. Da türmt sich das Wasser auf, formt die Eisbachwelle, vielleicht einen Meter hoch, bevor es, nur wenige Meter breit und im Jahresschnitt etwa zehn Grad kalt, in den Englischen Garten verschwindet.

Seit einem Monat schäumt die Eisbachwelle für sich allein. Wird nicht umgarnt von Dutzenden Surferinnen und Surfern an beiden Uferseiten, die bereitstehen und auf ihren Moment warten, sich auf die Welle zu werfen, um – je nach Können – fünf, zehn, 30 Sekunden auf ihr zu tanzen. Sie wird auch nicht beobachtet von Hunderten Schaulustigen, die besonders tollkühne Wellenritte beklatschen und Bauchklatscher belächeln.