Der AfD-Europawahlkandidat Hans-Olaf Henkel bietet seiner Partei ein Darlehen von einer Million Euro an, um die steigenden Wahlkampfkosten und Ausgaben finanzieren zu können. Das teilte Henkel in einer persönlichen Erklärung mit, in der er die Medienberichte über Kredithilfen für die Alternative für Deutschland (AfD) kommentiert.

Henkel begründet seine Hilfe damit, dass die AfD gegenüber anderen Parteien "noch immer finanziell schwer benachteiligt" sei. Parteimitglieder würden diese Benachteiligung durch persönlichen Einsatz und durch "materielle Opferbereitschaft" auszugleichen versuchen. Deshalb wolle auch er nicht nur mit persönlichem Einsatz, "sondern auch mit einem der Partei gewährten Darlehen das mir Mögliche tun", damit die AfD politisch erfolgreich sei.

Damit hat der ehemalige Präsident des Bundesverbandes der Industrie (BDI) sich als der Berliner Unternehmer geoutet, über dessen Darlehen in Höhe von 640.000 Euro berichtet worden war. Dabei hatte es auch geheißen, es habe Streit über die rechtliche Bewertung der Spende und einer möglichen Haftung des AfD-Vorstands gegeben. Henkel habe sich deshalb bei der Abstimmung im Vorstand enthalten. Dazu erklärte Henkel nun, dass das finanzielle Risiko allein beim Darlehensgeber liege. "Und dieser Darlehensgeber bin ich selbst." 

Die ursprüngliche Summe habe er nun erhöht, um die "gewalttätigen Übergriffe" auf die AfD im Europawahlkampf auszugleichen. "In weiten Teilen der Bundesrepublik zerstören durch Fehlinformationen aufgewiegelte Bürger systematisch die Plakate der AfD", schreibt Henkel. Das seien Anschläge auf die Demokratie und eine Beeinträchtigung der Chancengleichheit im Wahlkampf. "Um die angerichteten Schäden ersetzen zu können, habe ich mein Darlehensangebot auf eine Million Euro erhöht."