Am 3. Mai jährt sich für Hamburg der Tag der Befreiung von der NS-Diktatur zum 80. Mal. Der Historiker Helmut Stubbe da Luz geht der Frage nach, inwieweit der Stadt ansonsten die „totale Vernichtung“ gedroht hätte – und wer sich als Retter feiern lassen darf
80 Jahre nach Kriegsende: In Essen untersuchen Stadtarchäologen Luftschutzanlagen, die vergessen oder verschüttet waren. Dabei entdecken sie Graffiti, die ersten Fanta-Flaschen der Geschichte und Spuren der Menschen, die darin ums Leben kamen.
Für den Einsatz hinter den japanischen Linien drillte der Brite Orde Wingate im Zweiten Weltkrieg die Spezialeinheit der Chindits. Ihre Operationen in Burma 1943/44 bewiesen, dass auch europäische Truppen im Dschungel kämpfen konnten.
Gelenkte Bomben mit Funk- oder Drahtsteuerung: Ab 1943 setzte die Wehrmacht neue Systeme ein, die Ziele punktgenau zerstören sollten. Fritz X und Hs-293 waren ihrer Zeit voraus – und begründeten eine völlig neue Kategorie von Waffen.
Sechs Monate dauerte 1942/43 das Ringen um die Pazifikinsel Guadalcanal. Die US Navy setzte darauf, mit ihrem modernen Radar die japanische Überlegenheit in Nachtgefechten zu brechen. Eine schwere Niederlage war die Folge.
Das Rückgrat der deutschen motorisierten Divisionen war bis 1941 der Panzer II, obwohl er eigentlich nur als Provisorium entwickelt worden war. Erst Anfang 1942 wurde das Modell vom Kampf- zum Aufklärungspanzer herabgestuft.
Mit 300 Gefangenen an Bord marschierte die deutsche „Altmark“ im Februar 1940 durch die Hoheitsgewässer des neutralen Norwegen. Dort wurde sie von der Royal Navy geentert – mit weitreichenden Folgen.
Um die deutschen Brücken und Bunker auszuschalten, entwickelte die Royal Navy die zehn Tonnen schwere „Grand Slam“-Bombe. Mit ihr wurden im März 1945 die strategischen Bahnlinien zerstört.
Nach der Katastrophe von Stalingrad hielt NS-Propagandaminister Goebbels die berüchtigte Rede, mit der er den „totalen Krieg“ erklärte. Dahinter steckte ein Kalkül, das vor allem seine Person betraf.
Nachdem die Royal Navy im Dezember 1939 vor Montevideo aufmarschiert war, stand Kapitän Hans Langsdorff vor der Entscheidung: Sollte er die Besatzung seines Panzerschiffs „Admiral Graf Spee“ opfern? Oder nur sich selbst?
Zwei Millionen Tote in kaum acht Monaten: Der Umgang mit sowjetischen Kriegsgefangenen ist nach dem Holocaust das zweitgrößte Verbrechen des Dritten Reiches. Verantwortlich war die Wehrmacht.
Kurz nach der britischen Kriegserklärung an das Dritte Reich versenkte ein deutsches U-Boot den Passagierdampfer „Athenia“. Eine groß angelegte Täuschungsaktion sollte den Verstoß gegen das Kriegsrecht kaschieren.
Unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen begann am 20. November 1945 im Nürnberger Justizpalast der Prozess gegen 24 NS-Hauptkriegsverbrecher. Vor allem eine schockierende Beobachtung hat sich Teilnehmern eingeprägt.
Um die italienische Flotte im Hafen von Tarent auszuschalten, entwickelte die Royal Navy 1940 einen tollkühnen Plan. Von einem Flugzeugträger aus sollten einige Doppeldecker einen Nachtangriff mit Torpedos vortragen.
Die USS „Mount Hood“ lag im November 1944 in Seeadler Harbor, als sie von einer schweren Explosion zerrissen wurde. Von der Besatzung blieb nichts mehr übrig. Zeugen gaben an, ein japanisches U-Boot oder Flugzeug gesehen zu haben.
Am 8. Dezember 1938 versammelte sich die Prominenz des Dritten Reiches in Kiel, um der Taufe der „Graf Zeppelin“ beizuwohnen. Doch weder die Spitze der Kriegsmarine noch der Diktator selbst hatten großes Interesse an dem Flugzeugträger.
Nach der gescheiterten Offensive bei Kursk im Sommer 1943 musste die Wehrmacht permanent in der Defensive kämpfen. Der Panzer, das Symbol der Blitzsiege, wurde als „Feuerwehr“ verschlissen. Rettung sollte eine andere Waffe bringen.
Im September 1944 startete die bis dahin größte Luftlandeoperation der Geschichte. Das Ziel war die Rheinbrücke von Arnheim. Doch die schlechte Konzeption ermöglichte der Wehrmacht einen letzten Sieg.
Mit Konstruktionsplänen und 65 Tonnen Quecksilber an Bord startete U 864 im Februar 1945 Richtung Japan. Ein britisches U-Boot ortete den Transport. Vor der Küste Norwegens kam es zum Kampf.
Die Idee klang bestechend: Eine mobile, ferngelenkte Sprengladung auf Ketten gegen den Feind zu schicken. Den Praxistest überstand der Einfall allerdings nicht.
Hinter verschlossenen Türen redete Hitler am 23. Mai 1939 vor seinen obersten Militärs Klartext: Deutschland sollte so schnell wie möglich Polen überfallen. Doch das war nur der erste Schritt.
Eine britische Flotte versuchte im September 1940, den wichtigen Hafen Dakar im Senegal für das „Freie Frankreich“ zu gewinnen. Doch die Garnison hielt zum Vichy-Regime und brachte Charles de Gaulle an den Rand des Selbstmords.
Die Angreifer kamen mit der Sonne im Rücken: Am Morgen des 12. November 1944 attackierten Bomber der Royal Air Force in einem nordnorwegischen Fjord das letzte deutsche Großkampfschiff. Die „Tirpitz“ hatte keine Chance. Mindestens 940 Seeleute sterben.
Am 7. November 1944 starb der GRU-Spion „Ramsay“ in Tokio am Galgen. Die Sowjetunion hatte ihn verleugnet – etwa zwei Jahrzehnte nach dem gewaltsamen Tod von Richard Sorge änderte sich das durch zahlreiche Ehrungen im gesamten Ostblock.